Postoperatives Belastungsschmema Wirbelsäulenoperationen

Liebe PatientInnen!

Hier finden Sie eine Anleitung, wie Sie sich nach unterschiedlichen Wirbelsäulenoperationen verhalten sollen und können. Dies ist kein strenger Plan sondern soll vielmehr eine Richtlinie sein, von der in alle Richtungen abgewichen werden kann.

 

Lumbale Bandscheibenoperation / Sequestrektomie (bei Bandscheibenvorfall)

  • direkt postoperativ I
    • Aufstehen / Mobilisierung achsgerecht in Begleitung ab OP-Tag möglich
    • Comfeel belassen bis Fadenzug (Duschen mit Comfeel möglich!)
    • NMH (Clexane 0,4) 1xtgl. s.c. für 7 Tage bzw. zur vollen Mobilisierung
    • Thrombosevermeidung: Es gibt keine aktuell gültigen Leitlinien zur Thromboseprophylaxe. Bei elektiven (planbaren) operative Eingriffe an der Wirbelsäule scheinen symptomatische thromboembolische Komplikationen eher selten zu sein. Die beste Thromboseprophylaxe ist die zügige Mobilisierung!
  • direkt postoperativ II
    • aktive Physiotherapie (1:1) mit isometrischem Muskeltraining, Rückenschulung und Mobilisierung
    • Ergotherapie mit Verhaltenstherapie/Edukation zu wirbelsäulengerechtem Verhalten
  • ab 6. Woche postoperativ weiter gezielter Muskelaufbau ohne Einschränkung
  • ambulante Rehabilitationsmaßnahme ab 6. Woche postoperativ möglich
  • Keine Orthese

 

 

Lumbale Dekompressionsoperation

  • direkt postoperativ I
    • Aufstehen / Mobilisierung achsgerecht in Begleitung ab OP-Tag möglich
    • Comfeel belassen bis Fadenzug (Duschen mit Comfeel möglich!)
    • NMH (Clexane 0,4) 1xtgl. s.c. für 7 Tage bzw. zur vollen Mobilisierung
    • Thrombosevermeidung: Es gibt keine aktuell gültigen Leitlinien zur Thromboseprophylaxe. Bei elektiven (planbaren) operative Eingriffe an der Wirbelsäule scheinen symptomatische thromboembolische Komplikationen eher selten zu sein. Die beste Thromboseprophylaxe ist die zügige Mobilisierung!
  • direkt postoperativ II
    • Ergotherapie (Verhaltenstherapie/Edukation), Rückenschulung und freie Mobilisierung mit einem Physiotherapeuten (1:1)
  • keine Rehabilitationsmaßnahme

 

 

Lumbale Fusionsoperation / dynamische Stabilisierung

  • direkt postoperativ I
    • Aufstehen / Mobilisierung achsgerecht in Begleitung ab OP-Tag möglich
    • Comfeel belassen bis Fadenzug (Duschen mit Comfeel möglich!)
    • Redon ex 1.-/ 2.pod
    • Schmerzschema nach Hausstandard (2)
    • NMH (Clexane 0,4) 1xtgl. s.c. für 7 Tage
    • Thrombosevermeidung: Es gibt keine aktuell gültigen Leitlinien zur Thromboseprophylaxe. Bei elektiven (planbaren) operative Eingriffe an der Wirbelsäule scheinen symptomatische thromboembolische Komplikationen eher selten zu sein. Die beste Thromboseprophylaxe ist die zügige Mobilisierung!
  • direkt postoperativ II
    • Ergotherapie mit Verhaltenstherapie/Edukation, Rückenschulung und stabilisierende Rückenübungen und freie Mobilisierung mit einem Physiotherapeuten (1:1)
    • Gang- und Haltungsschule
  • Sitzen, Stehen oder Gehen sind uneingeschränkt möglich
  • ab 3.-6. Woche postoperativ
    • leichte sportliche Betätigung
    • Fahrradfahren
    • Autofahren kurze Strecken
  • ab 2.-3. Monat postoperativ
    • gezielter Muskelaufbau / rückenstabilisierende physiotherapeutische Übungen
    • physiotherapeutische Übungen der Rumpfmuskulatur in gerader Stellung der Wirbelsäule
  • lange Sitz- und Stehperioden durch kurzzeitiges Umhergehen unterbrechen
  • Kontaktsport frühestens 12 Monate postoperativ
  • keine Orthese
  • Rehabilitationsmaßnahme ambulant/stationär nach 3–6 Monaten möglich (im Rahmen einer komplexen Rehabilitation)
  • Röntgenkontrolle 3 und 12 Monate nach der Operation

 

 

Zervikale Operation (Fusion, Implantation Bandscheibenprothese)

  • direkt postoperativ I
    • Aufstehen / Mobilisierung achsgerecht in Begleitung ab OP-Tag möglich
    • Comfeel belassen für 14d (Duschen mit Comfeel möglich!)
    • NMH (Clexane 0,4) 1xtgl. s.c. für 7 Tage
    • Thrombosevermeidung: Es gibt keine aktuell gültigen Leitlinien zur Thromboseprophylaxe. Bei elektiven (planbaren) operative Eingriffe an der Wirbelsäule scheinen symptomatische thromboembolische Komplikationen eher selten zu sein. Die beste Thromboseprophylaxe ist die zügige Mobilisierung!
    • Lokale Kühlung !!!
  • direkt postoperativ II
    • Ergotherapie mit Verhaltenstherapie/Edukation, Rückenschulung und freie Mobilisierung mit einem Physiotherapeuten (1:1)
    • Gang- und Haltungsschule
    • stabilisierende Rückenübungen, freie Mobilisierung mit einem Physiotherapeuten (1:1)
  • Sitzen, Stehen oder Gehen sind uneingeschränkt möglich

 

  • ab 2. Woche postoperativ
    • sportliche Betätigung
    • Fahrradfahren
    • Autofahren
  • Röntgenkontrolle 3 und 12 Monate nach der Operation
  • bei Implantation einer Bandscheibenprothese für ~ 6 Wochen niedrigdosierte NSAR zur Ossifikationsprophylaxe

 

 

Lumbale Bandscheibenprothese / ventrale lumbale Fusion

  • direkt postoperativ I
    • Aufstehen / Mobilisierung achsgerecht in Begleitung ab OP-Tag möglich
    • 1. pod BB-Kontrolle
    • Schonkost bis 1. Stuhlgang
    • Comfeel belassen bis Fadenzug (Duschen mit Comfeel möglich!) - resorbierbarer Faden: kein Zug !
    • Schmerzschema nach Hausstandard (2)
    • NMH (Clexane 0,4) 1xtgl. s.c. für 7 Tage
    • Thrombosevermeidung: Es gibt keine aktuell gültigen Leitlinien zur Thromboseprophylaxe. Bei elektiven (planbaren) operative Eingriffe an der Wirbelsäule scheinen symptomatische thromboembolische Komplikationen eher selten zu sein. Die beste Thromboseprophylaxe ist die zügige Mobilisierung!
    • !! Beim Drehen / Aufstehen händischer Schutz der Narbe / OP-Zuganges für 3 Wochen !!
    • Ibuprofenprofen 600mg / ggf. 400mg 1xtgl. für 3 Wochen zur Ossifikationsprophylaxe, ggf. PPI
  • direkt postoperativ II
    • Ergotherapie mit Verhaltenstherapie/Edukation, Rückenschulung und stabilisierende Rückenübungen und freie Mobilisierung mit einem Physiotherapeuten (1:1)
    • Gang- und Haltungsschule
  • Sitzen, Stehen oder Gehen sind uneingeschränkt möglich
  • ab 3.-6. Woche postoperativ
    • leichte sportliche Betätigung
    • Fahrradfahren
    • Autofahren kurze Strecken
  • ab 4.-6. Woche postoperativ
    • aktive Physiotherapie (1:1) mit isometrischem Muskeltraining, Rückenschulung und Mobilisierung
    • Ergotherapie mit Verhaltenstherapie/Edukation zu wirbelsäulengerechtem Verhalten
  • ab 8. Woche postoperativ weiter gezielter Muskelaufbau ohne Einschränkung
  • ambulante Rehabilitationsmaßnahme ab 6. Woche postoperativ möglich
  • Keine Orthese

 

 

 

Postoperatives Schmerzmanagement:

 

Medikament

Dosierung

Einnahme

Dauer

Paracetamol

500mg

1-1-1-1

5 Tage, danach je nach Beschwerden reduzieren und absetzen

Novaminsulfon

500mg

1-1-1-1

5 Tage, danach je nach Beschwerden reduzieren und absetzen

Tilidin

50/4

1-0-1-0

5 Tage, danach je nach Beschwerden reduzieren und absetzen

Ibuprofen

600mg

max. 3x 1 Tbl.

Schmerzreserve